Leprechaun – Der irische Kobold
… Ursprung und Geschichte des irischen Wahrzeichens
Im deutschen Sprachgebrauch wird der Leprechaun fälschlicherweise oft als Kobold bezeichnet, sie sind jedoch eine Feen-Art, ein Wesen der irischen Mythologie und gehören so zu den Naturgeistern.
Der Leprechaun gilt neben der Harfe und dem Kleeblatt als Wahrzeichen Irlands.
Der Mythos
Als Gestalt der Folklore ist der Leprechaun eines der bekanntesten Feenwesen in Irland. Er ist von kleinem, zwergenhaftem Wuchs und wird immer nur alleine gesehen. Man sagt, dass er einen Topf voller Gold der Person vermacht, welche es schafft, dem Leprechaun das Geheimnis des Ortes zu entlocken, an welchem der Schatz verborgen ist. Dies gelingt aber nur, wenn man den Leprechaun fängt, und ihn danach nicht mehr aus den Augen lässt, da er sehr schnell wieder verschwinden kann.
Leprechauns sind sehr geizig und als Sammler geben sie das Gold nur sehr ungern her, daher sind sie auch besonders trickreich. In manchen Erzählungen wird der Leprechaun aber auch als helfender Hausgeist beschrieben. Obwohl er gerne als griesgrämig dargestellt wird, soll er doch teilweise auch sehr grosszügig sein, besonders dann, wenn man ihm irgendwie geholfen hat. Dann verschenkt er sogar seine magische Goldmünze, welche, wenn sie ausgegeben wird, immer wieder in die Hand des Besitzers zurückkehrt.
Häufig wird der Leprechaun auch als Schuhlieferant oder Schuhmacher der Feen bezeichnet, weswegen er oftmals mit einem Schuh dargestellt wird, den er herstellt oder repariert.
Meistens wird er jedoch als kleines, grün angezogenes Männchen mit Hut und roten Haaren dargestellt.
Der Ursprung
Es wird vermutet, dass der Leprechaun aus der irischen Sagengestalt Lugh entstanden ist. Lugh („der Leuchtende“ / „der Krieger“), der auch die Beinamen Lamhfhada („der mit dem langen Arm“) und Samildánach („der Kunstfertige“) hat, ist eine Gottheit aus der keltischen Mythologie.
Lughs Statur nahm im Laufe der Zeit ab, als die Christianisierung Europas Fahrt aufnahm. Er wurde danach als buckliger Lugh bezeichnet, und bewohnte die unterirdische Welt der Sídh (Lebensraum der Feen), in welche alle anderen Götter verbannt wurden, als die Menschen ihre Traditionen vergassen und neue Religionen annahmen. Lugh wurde so zu einer Art Feenhandwerker (Schuhmacher der Feen), und von da an zum Leprechaun.
Wortherkunft
Es wird davon ausgegangen, dass sich der Name im 17. Jahrhundert aus dem irischen leipreachán gebildet hat. Dies leitet sich aus dem irischen luchorpán («lu» für „klein“ und «corp» für „Körper“) ab und spielt auf den zwergenhaften Wuchs dieses Fabelwesens an.
In den Medien
In Harry Potter und der Feuerkelch taucht ein Leprechaun als Maskottchen der irischen Quidditch-Nationalmannschaft auf. Sein Gold ist hier allerdings kein echtes – es verschwindet nach einiger Zeit wieder und ist somit letztlich wertlos.
Auch im realen Leben wird der Leprechaun gerne als Maskottchen verwendet, beispielsweise beim Basketball-Team der Boston Celtics, oder aber dem American-Football Team der Universität Notre Dame (Notre Dame Fighting Irish). Die Verwendung als Maskottchen unterstreicht den glücksbringenden Charakter dieses Feenwesens.
In Carlingford, nördlich von Dublin, lebt Kevin Woods. Er hat eine ganz besondere Gabe, so kann er nämlich mit den Leprechauns sprechen. Daher wird er liebevoll Irlands «letzter Koboldflüsterer» genannt.
In Dublin gibt es ausserdem ein Leprechaun Museum.